Geburtstag

 Geburtstag 

Endlich 35 oder wie meine Oma sagen würde: „Je oller, je doller!“. 

Und weil ich jetzt tatsächlich alt genug für diverse schrullige Marotten bin, habe ich beschlossen mir ab heute welche zuzulegen bzw. die, die ich sowieso schon hatte, weiter auszubauen. Ich finde, das steht mir zu!

Zum Beispiel bin ich ein sehr traditionsliebender Mensch. Ich mag es, wenn Dinge immer gleich ablaufen und so gemacht werden, wie ich sie schon immer gemacht habe. Das beruhigt mein eh schon flattriges Nervenkostüm, weil ich weiß, was auf mich zukommen wird! Also gehe ich wirklich gerne immer die gleichen Wege, sehe mir gerne immer wieder die gleichen Dinge an und langweile mich dabei überhaupt gar nicht. Im Urlaub bei meiner Oma in Südfrankreich bin ich deswegen fröhlich zum bestimmt zwanzigsten Mal in meinem Leben auf dem gleichen Weg den verflixt hohen Berg nach Spanien raufgeklettert (Pic des Trois Termes), nur, um meinen Kopf und meine Arme und diesmal auch ein Bein über den Zaun nach Spanien zu halten und davon ein Foto zu machen, das sich eh nie wieder jemand angucken wird. Auf dem Rückweg machen wir dann immer Halt an einer Hütte, die natürlich objektiv nach fünf Stunden Aufstieg und einer Stunde Abstieg das allerbeste Eis und die wunderschönsten Toiletten auf der Welt zu bieten hat. Danach gehen wir auf dem gleichen Weg, den wir gekommen sind, wieder zurück und weil man ihn jetzt von der anderen Seite betrachtet, fühlt er sich natürlich ganz anders an als auf dem Hinweg. Ist doch klar!

Selbstverständlich bin ich gerne bereit neue Traditionen in mein Leben aufzunehmen, solange sie die alten nicht verdrängen und solange sie irgendwas mit Eis oder Picknick oder so zu tun haben. Was soll eine Bergtour durch die Pyrenäen, wenn das Ziel kein Eis für mich bereit hält? In irgendeinem Jahr hatten wir uns für die Bergwanderung einen denkbar ungünstigen Tag ausgewählt und die Hütte hatte geschlossen. Das Trauma begleitet mich bis heute!  Gut, dass meine Brüder und mein Papa genau so ticken wie ich, denn in diesem besagten Jahr sind wir dann gleich noch ein zweites Mal nach Spanien gelatscht und haben uns auf dem Rückweg das beste Eis der Welt gegönnt. Was muss das muss!

Auf Außenstehende wirken diese Kapriolen vermutlich ziemlich exzentrisch und verrückt, aber eigentlich tun sie niemandem weh und sind auch lustig und niedlich und gehören eben zu mir dazu. 

Tradition hat mittlerweile auch mein alljährliches Geburtstagskleid, das ich mir seit ein paar Jahren selber nähe. Diesmal habe ich mir eine weitere „Sanette“ aus dem wunderschönen Viskose-Jersey “ Hydrangea“ von Monkeys & Pumpkins genäht. Ich liebe Hortensien und sie werden mich immer an einen ganz besonderen Menschen erinnern, mit dem ich sehr gerne meinen Geburtstag gefeiert hätte. 

„Das Leben feiern!“ ist das Motto meines diesjährigen Ehrentages und das werde ich heute tun. Also wartet nicht auf mich, ich gehe Traditionen pflegen oder erschaffe ganz verrückt ein paar neue. Wer weiß?!

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